In Deutschland gibt es gerade eine Diskussion, bei der man sich wirklich nur an den Kopf fassen kann. Mehrere Politiker wollen, dass Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren keine sozialen Netzwerke wie Instagram, TikTok oder YouTube mehr benutzen dürfen. Einige sagen sogar, man soll erst ab 18 solche Seiten benutzen dürfen. Diese Forderung kommt zum Beispiel von Daniel Günther. Er ist Ministerpräsident von Schleswig-Holstein. Das ist ein großes Bundesland im Norden von Deutschland. Auch andere bekannte Politiker wie Stefanie Hubig von der SPD und Julia Willie Hamburg von den Grünen unterstützen diese Idee. Die einen wollen eine Altersgrenze bei 16 Jahren. Die anderen sagen, man soll es wenigstens für Kinder unter 14 Jahren verbieten. Sie sagen, soziale Netzwerke sind gefährlich. Sie sagen, Kinder würden dort beleidigt, belogen oder sogar süchtig gemacht. Doch was sie nicht sagen: Ein Verbot löst das alles nicht. Im Gegenteil. Es macht vieles noch schlimmer.
Die Politiker sagen, sie wollen Kinder schützen. Sie sagen, sie meinen es gut. Aber wenn man genau hinschaut, merkt man: Das stimmt so nicht. Denn die Idee, einfach alles zu verbieten, ist nur bequem für die Politiker selbst. Sie wollen sich nicht die Mühe machen, Kindern wirklich zu helfen. Sie wollen sich nicht mit großen Firmen wie TikTok oder Instagram anlegen. Sie wollen nicht dafür sorgen, dass diese Plattformen wirklich sicher werden. Stattdessen sagen sie einfach: „Dann dürfen Kinder das eben gar nicht mehr benutzen.“ Das ist, als würde man sagen: „Im Straßenverkehr gibt es Unfälle. Deshalb dürfen Kinder nicht mehr rausgehen.“ So denkt kein vernünftiger Mensch.
Es ist auch gar nicht so einfach, so ein Verbot durchzusetzen. Die Politiker tun so, als könnte man einfach per Gesetz sagen: „Du bist unter 16 Jahre alt, du darfst nicht mehr ins Internet.“ Aber das geht nicht. Kinder können sich trotzdem auf diesen Seiten anmelden. Sie können sich einen falschen Namen ausdenken. Sie können ein falsches Geburtsdatum angeben. Das passiert heute schon ständig. Es gibt keine perfekte Technik, die automatisch erkennt, wie alt jemand wirklich ist. Und selbst wenn es so eine Technik gäbe, würde das bedeuten, dass jeder Mensch sich ständig ausweisen muss, wenn er etwas im Internet machen will. Das wäre sehr gefährlich für unsere Freiheit. Denn dann könnte der Staat oder eine Firma ständig mitlesen, was wir tun. So etwas darf es in einer freien Gesellschaft nicht geben.
Soziale Netzwerke können auch gute Seiten haben. Viele Kinder und Jugendliche finden dort Freunde. Sie sehen dort Menschen, die sie ermutigen. Zum Beispiel, wenn sie sich als queer fühlen. Queer ist ein Wort für Menschen, die nicht in die klassischen Vorstellungen von Mann oder Frau passen. Für viele queere Kinder sind soziale Netzwerke der einzige Ort, an dem sie andere finden, die sie verstehen. Wenn man ihnen diesen Ort wegnimmt, macht man sie noch einsamer. Wenn man ihnen das verbietet, hilft das niemandem. Im Gegenteil. Man schadet ihnen damit. Denn viele Kinder finden dort Trost. Sie finden Vorbilder. Sie lernen neue Dinge. Sie lernen, dass sie nicht allein sind.
Natürlich gibt es Probleme im Internet. Es gibt Beleidigungen. Es gibt gefährliche Inhalte. Es gibt Menschen, die sich schlecht verhalten. Aber diese Probleme verschwinden nicht, wenn man ein Schild mit „Verboten“ davorhängt. Probleme löst man, indem man sich kümmert. Indem man Kindern erklärt, wie man mit solchen Dingen umgeht. Indem man Lehrer und Eltern schult. Indem man den Firmen klare Regeln gibt. Und indem man die Firmen bestraft, wenn sie diese Regeln nicht einhalten. Aber das alles ist anstrengend. Das ist Arbeit. Da müsste die Politik wirklich etwas tun. Und das wollen viele dieser Politiker nicht. Deshalb schieben sie lieber den Kindern die Schuld zu und tun so, als wäre das Internet das Problem.
Wenn Politiker Kindern soziale Netzwerke verbieten wollen, dann ist das nicht mutig. Es ist feige. Denn das Verbot trifft die Schwächsten. Es trifft die Kinder, die vielleicht zu Hause niemanden haben, mit dem sie reden können. Es trifft die Kinder, die im echten Leben keine Freunde finden und deshalb online mit anderen reden. Und es trifft die Kinder, die lernen wollen, wie man sich im Internet richtig verhält. Statt ihnen das beizubringen, sagt man einfach: „Du darfst nicht.“ Das ist kein Schutz. Das ist Ausgrenzung.
Netzpolitik.org hat dazu eine klare Meinung. Sie sagen: Kinder müssen lernen, wie das Internet funktioniert. Sie müssen sich dort sicher fühlen können. Und dafür brauchen sie Hilfe. Aber was sie nicht brauchen, ist ein Verbot. Und damit haben sie vollkommen recht. Ein Verbot bringt nichts, wenn es die echten Probleme nicht löst. Die echten Probleme sind unfaire Firmen, die mit Werbung Geld verdienen und dabei keine Rücksicht auf Kinder nehmen. Die echten Probleme sind Politiker, die lieber über Verbote reden, als sich mit den Firmen anzulegen. Die echten Probleme sind fehlende Regeln, fehlende Kontrolle und fehlende Medienbildung in der Schule. Das sind Dinge, um die sich die Politik kümmern müsste. Aber das macht sie nicht.
Stattdessen reden CDU und SPD plötzlich davon, dass man soziale Netzwerke verbieten soll. Dieselben Parteien, die nie etwas gegen Überwachung sagen. Dieselben Parteien, die den Überwachungsstaat immer weiter ausbauen. Dieselben Parteien, die Menschen ausspionieren wollen. Und jetzt stellen sie sich hin und tun so, als wären sie die großen Beschützer der Kinder. Das ist heuchlerisch. Heuchlerisch bedeutet: Sie sagen das eine, tun aber etwas ganz anderes.
Wenn eine Partei heute Verbote fordert, dann sollte sie sich erst einmal überlegen, was wirklich gefährlich ist. Soziale Netzwerke sind nicht das Problem. Gefährlich ist es, wenn Faschisten im Bundestag sitzen. Gefährlich ist es, wenn die AfD gegen Menschen hetzt und von vielen Medien verharmlost wird. Gefährlich ist es, wenn Menschenrechte angegriffen werden. Und wenn CDU und SPD wirklich etwas verbieten wollen, dann sollten sie endlich dafür sorgen, dass die AfD verboten wird. Das wäre ein Verbot, das wirklich sinnvoll wäre. Denn die AfD ist gefährlich. Nicht TikTok. Nicht Instagram. Nicht YouTube.
Kinder sind nicht dumm. Kinder können lernen, wie das Internet funktioniert. Aber sie brauchen dafür Hilfe. Sie brauchen Menschen, die ihnen zuhören. Sie brauchen Schulen, in denen sie etwas über digitale Medien lernen. Sie brauchen Erwachsene, die sie begleiten, aber nicht verbieten. Sie brauchen eine Politik, die ihnen vertraut. Keine Politik, die ihnen alles wegnimmt.
Ein Verbot von sozialen Netzwerken ist nicht der Weg in eine sichere Zukunft. Es ist der Weg zurück in eine alte Welt, in der Kinder am besten gar nicht mitreden sollen. Das ist falsch. Kinder sind Teil dieser Gesellschaft. Sie haben Rechte. Und sie haben ein Recht darauf, im Internet dabei zu sein. Die echten Verbotsparteien heißen CDU und SPD. Sie reden viel von Freiheit. Aber wenn es um Kinder geht, fällt ihnen nur das Wort „Verboten“ ein. Das zeigt, wie wenig sie von echter Freiheit und von Kindern verstehen. Wir müssen unsere Kinder vor diesen Parteien schützen. Vor der CDU, der CSU, der SPD, den Grünen und ganz sicher vor der AfD.