WokePower – Warum ich stolz bin, wach und laut zu sein

WokePower ist ein neues Wort. Manche Menschen sagen es mit Wut. Sie tun so, als wäre es etwas Gefährliches. Als würde WokePower unser Land zerstören. Als wäre es böse, sich für andere Menschen einzusetzen. Aber das ist falsch. Ich will erklären, was WokePower wirklich bedeutet.

Das Wort „woke“ kommt aus dem Englischen. Es bedeutet so viel wie „wach sein“. Damit ist nicht gemeint, dass man morgens früh aufsteht. Gemeint ist: Ich bin wach für das, was in der Welt falsch läuft. Ich bin aufmerksam. Ich sehe Ungerechtigkeit. Ich sehe, wenn Menschen schlecht behandelt werden, weil sie anders sind. Und ich sage: Das ist nicht okay.

WokePower ist die Kraft, das nicht mehr hinzunehmen.

Es gibt Menschen, die fühlen sich stark, wenn sie auf Schwächere treten. Wenn sie sagen: Der ist schwul, das ist falsch. Oder: Die Frau trägt ein Kopftuch, die soll weg. Oder: Der ist arm, selbst schuld. Sie lachen über Witze, die verletzen. Sie sagen: Das ist doch nur Spaß. Und wenn man ihnen sagt, dass das nicht lustig ist, nennen sie uns empfindlich. Dabei geht es nicht um Empfindlichkeit. Es geht um Respekt.

WokePower ist, wenn du den Mut hast, diesen Leuten zu widersprechen.

Es geht bei WokePower nicht nur um Sprache. Es geht nicht darum, ob wir „Zigeunerschnitzel“ sagen dürfen oder nicht. Es geht um etwas Tieferes. Es geht darum, wie wir miteinander leben wollen. In einer gerechten Gesellschaft sollen alle Menschen mitgedacht werden. Alle sollen mitreden dürfen. Auch die, die früher nie gefragt wurden. Frauen. Queere Menschen. Menschen mit Behinderungen. Menschen, die arm sind. Menschen, die nicht weiß sind.

WokePower ist der Wunsch, niemanden zurückzulassen.

Natürlich machen auch Menschen Fehler, die „woke“ sind. Natürlich übertreiben auch manche. Aber das ändert nichts am Kern: Wir wollen, dass niemand mehr Angst haben muss, er selbst zu sein. Wir wollen nicht, dass Kinder lernen, sich zu hassen, weil sie anders sind. Wir wollen, dass ein Schwarzer Junge nicht mehr Angst hat, von der Polizei angehalten zu werden. Wir wollen, dass eine trans Frau nicht mehr weinen muss, wenn sie zur Toilette geht.

WokePower ist, wenn wir uns in die Schuhe anderer stellen.

Die Menschen, die am lautesten gegen „Wokeness“ schreien, haben meistens ein Problem: Sie möchten, dass alles so bleibt, wie es früher war. Sie haben Angst, dass ihre Macht schwindet. Sie wollen bestimmen, wer dazugehört. Sie wollen entscheiden, wer sprechen darf. Aber diese Zeit ist vorbei. Denn WokePower ist lauter. WokePower ist mutiger. Und WokePower wird nicht mehr leise sein.

Wir brauchen WokePower, weil Faschismus wieder laut wird. Weil wieder Parteien in den Parlamenten sitzen, die ganze Gruppen von Menschen ausgrenzen. Die AfD will keine Vielfalt. Sie will kein Miteinander. Sie will Ordnung durch Angst. WokePower stellt sich dem entgegen. Es ist das genaue Gegenteil. Es ist der Mut zur Liebe. Die Kraft der Zärtlichkeit. Die Wut der Gerechtigkeit.

WokePower ist nicht nett. Es ist stark. Und es wird nicht aufhören.

Es ist einfach, über „Woke“ zu lachen. Es ist leicht, sich über Menschen lustig zu machen, die andere schützen wollen. Aber die Frage ist: Was ist schwerer? Zu schweigen, wenn andere weinen? Oder aufzustehen und zu sagen: Nicht mit mir?

WokePower ist die Antwort auf eine Welt, die zu lange weggesehen hat. Und auch wenn das manchen Angst macht: Es ist unsere einzige Hoffnung, denn von den Parteien die nicht den Anstand haben ein AfD-Verbot einzuleiten, erwarten wir keine unterstützung mehr. Wir werden aber eines Tages sagen können: Es war schwer. Aber wir haben niemanden zurückgelassen.