Milliarden verbrannt – jetzt Chef über Polizei: Dobrindt wird Innen­minister

Alexander Dobrindt hatte viele Fehlschläge. Trotzdem zieht Friedrich Merz ihn in das neue Innen­ministerium. Das Amt entscheidet über Polizei, Verfassungsschutz und Asyl. Die Entscheidung sorgt für Kopfschütteln bei mir.

Früher war Dobrindt Verkehrs­minister. Er erfand die Pkw-Maut für Ausländer. Das war eine Gebühr für Autos aus dem Ausland. Deutsche Autofahrer sollten das Geld über die Kfz-Steuer zurück­bekommen. Juristen warnten, dass diese Trennung gegen das Recht der Europäischen Union verstößt. Der Europäische Gerichtshof, der höchste Richter der Union, stoppte die Maut. Der Staat musste über zweihundert Millionen Euro Entschädigung an Firmen zahlen, die schon Verträge hatten. Ein Schieds­gericht, ein geheimes Privat­gericht ohne öffentliche Kontrolle, prüft sogar noch höhere Forderungen. Das Geld fehlt jetzt bei Schulen, Pflege und Klima­schutz.

Auch beim schnellen Internet blieb viel liegen. Dobrindt versprach ein modernes Netz, pumpte aber Milliarden in alte Kupfer­kabel. Glasfaser, die Technik für sehr hohe Geschwindig­keit, wurde vernachlässigt. Der Bundes­rechnungshof, die staatliche Prüfstelle für Ausgaben, nannte das „Chaos“. Bis heute surft Deutschland langsam, weil damals falsche Weichen gestellt wurden.

Dann kam der Diesel-Betrug. Auto­hersteller hatten Abgas­werte gefälscht. Viele Menschen wollten gemeinsam klagen, um ihr Geld zurück­zuholen. Dobrindt stoppte eine solche Sammel­klage mit einer einfachen Notiz. Damit schützte er die Industrie und ließ hundert­tausende Fahrer allein.

2024 forderte er öffentlich, arbeits­lose Geflüchtete aus der Ukraine zurück­zuschicken. Die Ukraine ist ein Land, das sich gegen einen Angriff verteidigt. Selbst Politiker aus der Union nannten diese Idee kalt und zynisch.

Was passiert, wenn ein Mann mit so vielen Skandalen nun das Innen­ministerium bekommt? Er erhält Macht über Grund­rechte. Er kann entscheiden, wie hart Polizei­einsätze ablaufen, wie Asyl­verfahren aussehen, welche Daten Bürgerinnen und Bürger preisgeben müssen. Für eine freie und offene Gesellschaft ist das riskant.

Warum macht Merz das? Erstens braucht er die CSU, die bayerische Schwester­partei der CDU. Ein großes Ministerium ist der Preis für Frieden in der Union. Zweitens will Merz Wählerinnen und Wähler zurück­holen, die gerade von Rechts­außen-Parteien angezogen werden. Dobrindt spricht hart über Migration und passt so in diese Strategie. Drittens ist Dobrindt loyal gegenüber der Parteiführung. Fach­kenntnis scheint weniger wichtig als laute Worte.

Die Personalie zeigt, wie wenig aus Fehlern bei der Union gelernt wird. Wer Milliarden verspielt, darf nicht befördert werden. Trotzdem geschieht es. Das ist ein Schlag ins Gesicht aller, die den Staat ehrlich finanzieren.  Macht braucht Kontrolle, sonst leiden Freiheits­rechte. Genau diese Kontrolle ist jetzt dringender denn je.