Zu wenige Fachkräfte in Kitas – Ein riesiges Problem für unsere Kinder

Ich arbeite als Heilerziehungspfleger in einer Kita in Hamburg. Jeden Tag sehe ich mit eigenen Augen, was es bedeutet, wenn zu wenige Fachkräfte da sind. Eine Fachkraft ist eine Person, die eine Ausbildung gemacht hat, um mit kleinen Kindern zu arbeiten. Zum Beispiel eine Erzieherin oder ein Erzieher aber auch sozialpädagogische Assistenten oder eben Heilerziehungspfleger wie mich. Die Fachkraft weiß genau, was Kinder brauchen. Und sie weiß auch, wie sie auf jedes einzelne Kind eingehen muss. Inklusion bedeutet, dass alle Kinder dazugehören. Auch Kinder mit einer Behinderung. Gerade diese Kinder brauchen oft besonders viel Hilfe. Aber wenn zu wenig Fachkräfte da sind, bekommen diese Kinder nicht die Unterstützung, die sie verdienen.

In meiner Kita spüren wir das sehr stark. Es fehlt an allem. Es fehlt an Zeit, an Geduld, an Ruhe. Viel zu oft müssen Kinder warten. Viel zu oft gehen wichtige Bedürfnisse unter. Manche Kinder lernen langsamer. Manche Kinder brauchen einfach mehr Erklärung. Aber wenn ich gleichzeitig auf fünf oder zehn Kinder achten muss, geht das nicht. Das ist nicht die Schuld der Kinder. Es ist die Schuld einer Politik, die uns alleine lässt.

Hamburg hat neue Bildungsleitlinien. Das klingt schön. Aber Bildungsleitlinien helfen nicht, wenn niemand da ist, der sie umsetzt. Ein Papier ersetzt keine echten Menschen. Wir brauchen Menschen mit Herz, mit Geduld und mit Fachwissen. Jedes Kind hat ein Recht auf eine gute Betreuung. Jedes Kind soll sich sicher und geborgen fühlen. Ohne genügend Fachkräfte wird das nicht möglich sein. Wer hier spart, spart an der Zukunft unserer Gesellschaft.