Hallo Alice,
ich habe deinen Post gelesen. Du behauptest, die „Migrantengewalt explodiert“. Du sagst, die Regierung habe das „erwartbar“ genannt. Du sprichst von „Migrationschaos“ und unterstellst, dass die Regierung die schlimmen Folgen gewusst hat. Du kündigst an, dass du die Verantwortlichen „zur Rechenschaft ziehen“ willst. Ich sage dir ganz offen: Ich höre in deinen Worten nicht nur Angst und Härte. Ich höre Ideologie. Und ich höre gefährliche Sätze, die in der deutschen Geschichte schon einmal laut geworden sind.
Du benutzt einfache Bilder, starke Begriffe und machst aus Menschen eine Bedrohung. Du redest von Ordnung, von Schuld, von Chaos und von Konsequenz. Aber du redest nie von Menschlichkeit, nie von Mitgefühl, nie davon, was nötig wäre, damit Integration gelingt. Du redest wie jemand, der gar keine Lösungen will, sondern Feindbilder braucht. Und genau deshalb, Alice, höre ich in deinem Ton den kalten Atem des Faschismus.
Ich will dir nicht einfach unterstellen, dass du bewusst in diese Richtung gehst. Aber ich sage dir deutlich: Wer so redet, wie du es tust, der übernimmt Sprache und Gedankenmuster der extremen Rechten – und zwar der ganz Rechten. Nicht der Konservativen. Nicht der Kritischen. Sondern derer, die Deutschland in den Abgrund geführt haben.
Es waren genau solche Worte, die auch damals den Boden bereitet haben. Erst hieß es, „die anderen“ seien schuld. Dann wurden sie entrechtet. Und am Ende wurden sie vernichtet. Das klingt furchtbar? Ja. Aber genau deshalb müssen wir heute aufpassen. Worte haben Macht. Worte schaffen Wirklichkeit. Und wer so redet wie du, Alice, darf sich nicht wundern, wenn Hass und Gewalt auf den Straßen zunehmen.
Du versuchst, Menschen gegeneinander auszuspielen. Du nutzt Einzelfälle, um eine ganze Gruppe unter Verdacht zu stellen. Du tust so, als würde Deutschland überrannt, obwohl jeden Tag Millionen Menschen hier friedlich zusammenleben. Du redest von „Zurückholen von Recht und Ordnung“, als wäre dieses Land im Ausnahmezustand. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Es ist die AfD, die mit ihren Parolen Unruhe stiftet. Ihr seid es, die die Ordnung gefährden.
Ich sage das so deutlich, weil ich finde: Du wirst zu Recht vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet. Und nicht nur du. Die ganze AfD. Eure Sprache, eure Ideen, eure Ziele – sie stehen nicht auf dem Boden unseres Grundgesetzes. Ich glaube sogar, dass die gesamte AfD nicht verfassungstreu ist. Ich halte sie für gefährlich. Ich bin der Meinung, dass die AfD als Partei verboten gehört. Nicht, weil ich keine andere Meinung aushalte. Sondern weil eure Ideologie gezielt spaltet, weil sie demokratische Strukturen zersetzen will, weil sie ausgrenzen und unterdrücken will.
Unser Grundgesetz schützt die Meinungsfreiheit. Es schützt aber auch die Demokratie vor ihren Feinden. Und wenn eine Partei – wie eure – die demokratische Ordnung von innen angreift, dann muss der Staat handeln.
Du nutzt deine Bühne nicht, um zu helfen. Du nutzt sie, um Stimmung zu machen. Du gibst den Menschen einfache Feindbilder statt ehrlicher Antworten. Du hetzt gegen Schwächere. Du wiederholst Sätze, die wir nie wieder hören wollten in diesem Land.
Ich sage dir klar: So redet niemand, der für dieses Land Verantwortung übernimmt. So redet niemand, der unsere Geschichte verstanden hat. Und so redet ganz sicher niemand, der die Menschenrechte achtet.
Ich bin stolz auf unser Grundgesetz. Und ich werde es gegen Menschen wie dich verteidigen. Denn die Freiheit, in der du sprechen darfst, endet dort, wo du anderen Menschen die Würde absprichst.
Und genau das tust du. Jeden Tag.
Ich hoffe, dass viele Menschen das erkennen. Und dass wir gemeinsam stark bleiben gegen euren Hass. Damit die Fehler von damals sich nie wiederholen. Nicht in dieser Sprache. Nicht in diesem Ton. Nicht mit diesem Ziel.
Mit achtsamen Gruß – und mit aller Entschlossenheit.
Florian Lancker AKA @SchreibeEinfach
PS: Danke an Katharina für den Screenshot.