Alle Kinder sind unterschiedlich. Manche Kinder laufen gut, andere sitzen im Rollstuhl. Manche hören gut, andere hören wenig oder gar nichts. Manche Kinder lernen schnell, andere brauchen mehr Zeit. Jedes Kind ist anders und jedes Kind ist besonders. Alle Kinder haben das Recht, gemeinsam zu lernen, zu spielen und zu wachsen. Wenn Kinder mit und ohne Behinderung zusammen lernen und leben, nennt man das Inklusion.
Inklusion bedeutet, dass niemand ausgeschlossen wird. Kein Kind darf wegen einer Behinderung allein bleiben oder getrennt von anderen lernen. Alle Kinder sollen miteinander und voneinander lernen. Das steht in einem wichtigen Vertrag. Diesen Vertrag nennt man UN-Behindertenrechtskonvention. Der Vertrag wurde von vielen Ländern unterschrieben, auch von Deutschland. Hamburg hat gesagt, dass es sich besonders darum kümmern möchte. Doch in Wirklichkeit sieht das oft anders aus.
In Hamburg gibt es nämlich ein großes Problem: Es gibt nicht genug Menschen, die sich um alle Kinder kümmern können. Lehrer und Erzieher nennt man Fachkräfte, weil sie genau gelernt haben, wie man Kindern gut hilft. Aber in Hamburg fehlen sehr viele dieser Fachkräfte. Wenn zu wenige Erwachsene in den Schulen und Kitas sind, ist die Betreuung schlechter. Betreuung bedeutet, dass sich jemand gut um Kinder kümmert und ihnen hilft.
Für Kinder mit einer Behinderung ist das besonders schlimm. Sie brauchen oft mehr Unterstützung als andere Kinder. Unterstützung bedeutet, dass jemand ihnen genau hilft, so wie sie es brauchen. Vielleicht braucht ein Kind Hilfe beim Schreiben oder Lesen, vielleicht braucht es mehr Pausen oder besondere Geräte. Wenn zu wenige Fachkräfte da sind, bekommen diese Kinder oft nicht genug Hilfe. Dann fühlen sie sich ausgeschlossen und lernen schlechter.
Viele Lehrer und Erzieher sagen, dass sie viel zu viel Arbeit haben. Das nennt man Überlastung. Überlastung heißt, dass sie zu viele Aufgaben haben und das nicht schaffen können. Wenn Menschen überlastet sind, werden sie oft krank oder hören auf, den Beruf auszuüben. Dann fehlen noch mehr Fachkräfte und die Situation wird schlimmer.
Ein weiteres Problem ist, dass viele Fachkräfte nicht gut auf ihre Arbeit vorbereitet sind. Das bedeutet, sie haben in ihrer Ausbildung oft nicht genug darüber gelernt, wie sie Kindern mit Behinderung richtig helfen können. Viele Lehrer und Erzieher fühlen sich unsicher, wenn sie plötzlich vor einem Kind stehen, das besondere Hilfe braucht. Wenn jemand unsicher ist, kann er den Kindern nicht richtig helfen. Das macht die Arbeit schwerer und stresst alle Beteiligten.
Auch in Hamburgs Kitas gibt es große Schwierigkeiten. Kinder, die besondere Hilfe brauchen, haben eigentlich das Recht auf einen Platz in einer Kita, in der sie gut betreut werden. Das nennt man Rechtsanspruch. Rechtsanspruch bedeutet, dass ein Kind sicher einen Platz bekommen muss. Doch es gibt nicht genug Plätze, die für Kinder mit Behinderung geeignet sind. Viele Eltern suchen deshalb sehr lange nach einer guten Kita. Manche finden gar keine. Dann müssen die Kinder zuhause bleiben und lernen nicht, mit anderen zusammen zu sein. Das ist sehr traurig und unfair.
Die Stadt Hamburg sagt, dass sie etwas dagegen tut. Sie sagt, dass sie mehr Lehrer und Erzieher einstellen will. Sie möchte auch, dass die Ausbildung der Fachkräfte besser wird. Aber bis jetzt reichen diese Ideen nicht aus. Ideen und Maßnahmen sind gut, aber sie müssen auch wirken. Wirken bedeutet, dass man sieht, dass sich etwas wirklich verändert. Bis jetzt spürt man davon noch nicht viel.
Es ist wichtig, dass alle Kinder gerecht behandelt werden. Gerecht bedeutet, dass jedes Kind genau die Hilfe bekommt, die es braucht, um glücklich zu sein und gut zu lernen. Wenn Kinder mit Behinderung nicht genug Hilfe bekommen, ist das ungerecht. Die Stadt Hamburg muss deshalb mehr tun. Sie muss mehr Lehrer und Erzieher ausbilden, einstellen und besser bezahlen. Sie muss den Schulen und Kitas mehr Geld geben, damit sie genug Platz, gutes Material und ausreichend Zeit für jedes Kind haben.
Nur wenn Hamburg all diese Probleme ernst nimmt und schnell löst, kann Inklusion wirklich gelingen. Dann können alle Kinder gemeinsam lernen und glücklich aufwachsen. Das ist ihr Recht und unser aller Verantwortung. Verantwortung bedeutet, dass wir alle dafür sorgen müssen, dass jedes Kind das bekommt, was es zum guten Leben braucht. Denn alle Kinder sind wertvoll und wichtig für unsere Gesellschaft.